Der Leitfaden bringt alle Qualitätsbereiche des Orientierungsrahmens in eine bildliche Ordnung. Er ordnet alle Qualitätsbereiche in Ringen um ein Zentrum an und bringt mit dieser Anordnung zum Ausdruck, worin der schulische Bildungsauftrag im Kern besteht und welche Relevanz jedem einzelnen Qualitätsbereich für das Erfüllen dieses Auftrags zukommt.
Der Orientierungsrahmen beschreibt in 19 Qualitätsbereichen das Idealbild guter Schule. Er ist seinem normativen Anspruch entsprechend umfassend angelegt und beschreibt Komplexität und Vielfalt schulischer Qualitätkriterien und -entwicklung. Der Leitfaden hingegen verdeutlicht, dass gute Schule im Kern auf Bildungserfolg und Akzeptanz zielt. Die Kompetenzen und Bildungswege der Schülerinnen und Schüler sowie die Zufriedenheit von Schülerinnen und Schülern, Sorgeberechtigten sowie Mitarbeitenden und Kooperationspartnern stehen im Fokus. Alle weiteren Qualitätsbereiche der Qualitätsdimensionen 1 und 2 gruppieren sich um diese Zielperspektive herum.
Es ist nicht zu erwarten und wird nicht erwartet, dass jede Schule alle Gütekriterien des Orientierungsrahmens jederzeit erfüllt. Vielmehr bewegen sich selbstverantwortete Schulen in unterschiedlichem Tempo und auf unterschiedlichen Wegen auf die im Orientierungsrahmen gesetzten Ziele zu. Im Zentrum des Leitfadens jedoch stehen Zielperspektiven schulischer Arbeit, an denen sich jede Schule jederzeit messen lassen muss: Das Sichern zentraler Kompetenzen, die Realisierung erfolgreicher Bildungwege und das Erzielen von Zufriedenheit bei den Beteiligten. Auch alle Akteure des Steuerungs-, Beratungs- und Unterstützungssystems haben ihre Arbeit maßgeblich an dem Ziel auszurichten, Schulen in die Lage zu versetzen, diese zentralen Kriterien guter Schulen zu erfüllen.
Der Orientierungsrahmen ist sachlogisch aufgebaut. Der Leitfaden hingegen zeigt, dass nicht alle Gütekriterien gleich wichtig sind. Bildungserfolg und Akzeptanz sind ins Zentrum gesetzt, die anderen Qualitätsbereiche sind um diese Mitte herum angeordnet. Qualitätsbereiche, die unmittelbar auf die zentral gesetzten Ziele einwirken, liegen näher am Zentrum; Faktoren, die eher vermittelt Einfluss nehmen, weiter am Rand. So verdeutlicht der Leitfaden auch, welche Faktoren bei der Schulentwicklung besondere Aufmerksamkeit verdienen. Dennoch mag es im konkreten Fall Gründe geben, bei Veränderungsprozessen zunächst in eher peripheren Bereichen anzusetzen, um die Entwicklungsprozesse im Kernbereich der Schul- und Unterrichtsqualität zu befördern.